Yu-gi-oh
  Yugioh der Film
 


Ja es gibt auch einen Film von Yugioh. Den hat man im Kino ansehen können. Wenn ihr ihn nicht gesehen habt könnt ihr hier alles darüber nachlesen.

Der kleine Yugi ist der Meister im Spiel "Duel Monsters", bei dem man mittels der Karten eines selbst zusammengestellten Decks verschiedene Monster, Fallen und Zaubersprüche aktiviert. Kaiba und Pegasus heißen dabei seine Erzfeinde, Joey und der Großvater sind seine Freunde. Nachdem man untereinander bereits unzählige Duelle ausgetragen hat, droht nun aber eine wirklich große Gefahr: Der vor mehr als 5.000 Jahren anscheinend besiegte ägyptische Totengott Anubis ist wiederauferstanden und fühlt sich natürlich verpflichtet, erstmal die Weltherrschaft an sich zu reißen. Yugi und Kaiba geraten dabei in den Bann des Schurken und werden von ihm in eine geheimnisvolle und gefährliche Dimension gezogen, was die beiden verbissenen Kämpfer allerdings zunächst gar nicht bemerken und sich daher erstmal weiter duellieren.

"Yu Gi Oh - Der Film" ist die logische Folge einer seit rund drei Jahren weltweit sehr erfolgreichen, aber zurzeit auch schon wieder leicht abflauenden Produktserie. Zu den ursprünglichen japanischen Mangas gesellte sich die TV-Serie (in Deutschland täglich auf RTL 2) und diese dient in erster Linie als Promotion für das dazugehörige Sammelkartenspiel. Dabei ist das Konzept, den Kids ihr Geld aus der Tasche zu ziehen, diesmal besonders raffiniert - oder perfide, je nach Sichtweise. Denn während das viele Jüngere geradezu süchtig machende Card Game bei einer Serie wie z.B. "Pokemon" eigentlich nur ein nachträglich entworfenes Ergänzungsprodukt darstellte, sind die Karten bei "Yu Gi Oh" von vornherein die Hauptsache. Dementsprechend bestehen die einzelnen Episoden auch zu rund zwei Dritteln aus Duellen der Protagonisten, die sich gegenseitig die mittels ihrer tollen Karten beschworenen Supermonster um die Ohren hauen. Und diese Karten sehen dabei schon in der Fernsehserie genau so aus, wie in den dann käuflich zu erwerbenden Sammelpäckchen. Und jeder infizierte Dreikäsehoch presst dann halt so lange die Kohle aus seinen Eltern raus, bis auch er endlich den "Schwarzen Drachen mit eiskaltem Blick" gezogen hat.
Womit sich die Frage stellt, wie man denn die schon in den kurzen TV-Folgen recht ermüdenden Dauerduelle auf Spielfilmlänge auszudehnen gedenkt. Da könnte man sich dann doch um ein ordentliches Handlungsgerüst bemühen und vielleicht die Charaktere etwas mehr ausleuchten, denkt da der geschulte Kritiker in seinen gewohnten Bahnen. Doch weit gefehlt, nicht bei "Yu Gi Oh": Für die angepeilte Zielgruppe ist das absolut überflüssig, denn die freut sich erstens schon über noch größere und coolere Monster und kauft zweitens die Kinokarte schon alleine deshalb, um am Einlass eine der speziellen "Moviecards" abzugreifen.
Das funktioniert tatsächlich, macht den Besuch des Films aber für jeden anderen Kinobesucher zur wahren Tortur. Denn ohne kindliche Begeisterung für eine Überraschungsattacke mit über 3.000 Angriffspunkten gibt's hier nicht viel zu ernten. Zwei oder drei gelungene Gags für die Älteren vielleicht und das Wiederhören mit einigen recht bekannten und brauchbaren Synchronstimmen, mehr aber auch nicht. Dazu dann noch kurz die nackten Fakten: Die Kinoversion von "Yu Gi Oh" bietet eine Animationsqualität, die nur unwesentlich über dem Standard der TV-Serie liegt, versammelt noch einmal die bekanntesten Figuren derselben und präsentiert diese dabei genauso eindimensional, wie es das kindliche Gemüt anscheinend gerade noch verträgt. Grundgut oder fies, liebenswert und aufrichtig oder eben arrogant und unbelehrbar.
Und letztendlich ist das dann alles eh wurst, denn "Yu Gi Oh - Der Film" ist Vieles, ob nun Merchandise-, Begleit- oder Wiederbelebungsprodukt. Nur Eines, trotz seines Titels, eigentlich nicht: Ein richtiger Film. Und ein guter Kinderfilm schon gar nicht.

Nauschnegg.Philipp@gmx.at

 
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